Schon in der Frühgeschichte des Menschen wurden Verstorbene an einem dafür festgelegten Ort beigesetzt. In Israel hat man in Höhlen
Hinweise gefunden, die auf Bestattungen vor über 90.000 Jahren hinweisen. In der Frühzeit Mitteleuropas wurden Verstorbene dann vermehrt verbrannt und in Urnen beigesetzt. Erst im Ägypten zur
Zeit der Pharaonen wurden vor allem die herschenden Dynastien in immer größer werdenden Grabmälern als Körper beigesetzt, da man
davon ausging, dass der Mensch in dem Leben nach dem Tod seinen Körper benötigen würde. Zur Zeit des römischen Reiches wurde vor
allem von der gut betuchten Oberschicht in der Bevölkerung die Feuerbestattung favorisiert. Mit Einsetzen des Christentums lehnten immer mehr Menschen die
Feuerbestattung ab, vermutlich, weil Jesus auch nicht verbrannt wurde und nur so zum Himmel auffahren konnte. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts
wurden in Europa wieder Wünsche nach einer Feuerbestattung laut, da man fürchtete, dass der Platz für Erdbestattungsgräber auf den Friedhöfen
knapper zu werden drohte und so wurde in Deutschland in 1878 das erste „moderne“ Krematorium in Gotha in Betrieb genommen. Auch wenn die anfänglichen
Verbrennungszahlen noch sehr niedrig lagen und die Verstorbenen über große Strecken nach Gotha überführt werden mussten, hat
sich mittlerweile die Feuerbestattung als 2. Bestattungsform in unserem Kulturkreis wieder etablieren können. Deutschland verfügt heute über mehr als 140
Krematorien.